Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte der Weißstorch mit 40 bis 50 Paaren zum
alltäglichen Bild der Kulturlandschaft des Niederrheins. Der Schwerpunkt der Population lag in der Düffel.
Entwässerungsmaßnahmen und die Verdrahtung der Landschaft führten dazu, dass Anfang der 1940er Jahre bei
Kranenburg die letzten Jungstörche am Niederrhein zur Welt kamen. Erst mehr als 50 Jahre danach kamen die Weißstörche an den Niederrhein zurück. Nach der Errichtung von Nisthilfen in dem Düffeldorf Zyfflich kam es 1996
erstmals wieder zu einer erfolgreichen Brut eines Storchenpaares, das von der Bevölkerung „Jan en Marie Euwer“ getauft wurde.
Mittlerweile sind in vielen Ortschaften entlang der Rheinschiene zwischen Nijmegen und
Duisburg weitere Nisthilfen errichtet worden. Der Erfolg blieb nicht aus: Am Niederrhein und im angrenzenden niederländischen Rheindelta sind wieder mehrere Brutpaare beheimatet und es besteht die Hoffnung, dass sich
langfristig wieder eine stabile Weißstorchenpopulation entwickelt.
Storchennest in Zyfflich um 1920 Foto: Steiger, Archiv Kreis Kleve