In den Rheinmittelterrassenplatten oder StauchmorÀnen und SanderflÀchen
des niederrheinischen Höhenzugs haben sich durch witterungsbedingte Erosion zum Teil tiefe Rinnen in die Anhöhen eingeschnitten, durch die das bei starken NiederschlĂ€gen entstehende OberflĂ€chenwasser talwĂ€rts abflieĂen konnte. Solche natĂŒrlichen Gegebenheiten hat der Mensch vielerorts zu Wegen weiter ausgebaut, die meist mit Fuhrwerken genutzt wurden und daher ausgefahrene Karrengleise entstehen lieĂen. Ăber Jahrhunderte hinweg haben sich dadurch,und durch die zusĂ€tzlich wirkende
Erosion, immer tiefere Furchen in das hĂŒgelige GelĂ€nde eingegraben. Es entstanden vielerorts Hohlwege mit teilweise mehrere Meter hohen Böschungen. Die Steilheit und Höhe der SeitenwĂ€nde hĂ€ngen dabei vom Alter, der NutzungsintensitĂ€t und der Bindigkeit des Bodens ab. Nicht selten geraten solche Wege irgendwann einmal in Vergessenheit und werden nur noch unregelmĂ€Ăig oder ĂŒberhaupt nicht mehr genutzt, was
dann einen aufkommenden Gehölzbewuchs auch innerhalb der WegeflĂ€che zur Folge haben kann. Vielerorts bleibt nur noch eine linienförmige Vertiefung als Spur im GelĂ€nde zurĂŒck. Relikte von historischen WegeverlĂ€ufen und Hohlwegstrukturen sind vor allem noch in alten Waldgebieten vorhanden, wo viele, ehemals wichtige Verbindungsstrecken mittlerweile bedeutungslos geworden sind. Sie werden allenfalls noch von Wanderern oder Forstleuten betreten und sind
entsprechend nicht verkehrstechnisch ausgebaut worden. Im Gebiet des Reichswaldes sind daher hĂ€ufig in das hĂŒgelige Relief eingetiefte Hohlwege zu finden, deren Böschungen oft eine Höhe von mehreren Metern aufweisen und mit Eichen, Buchen oder beigemischten Birken oder Kiefern bewachsen sind. Insgesamt machen diese alten Hohlwege, insbesondere in Verbindung mit dem alten Baumbestand, einen besonderen Reiz
bei SpaziergĂ€ngen in der niederrheinischen Waldlandschaft aus und sind ein wichtiger Ă€sthetischer Faktor fĂŒr das Landschaftsbild.
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